2016/10/03 – 29 Montag – Samstag
2016/10/03 – 29 Montag – Samstag
Madeira – Teneriffa (266sm ges. 2329sm)
Nun hieß es, sich ein wenig umzuorientieren. Lutz wollte mal mit richtig viel Platz ausschlafen, und hat sich ein kleines Zimmer in Funchal genommen und ich blieb natürlich an Bord. Solch eine Ruhe an Bord war ich bis dato nicht gewöhnt. Nach den vormittäglichen kleinen Reparatur-/Wartungsarbeiten haben wir dann zusammen den Rest des Tages Funchal erkundet. Am Dienstag hat Lutz dann seinen Flug nach Hause angetreten. Bis zu Doris Ankunft am Donnerstag hatte ich mal zwei Tage ganz für mich. Diese waren etwas gewöhnungsbedürftig, aber auch schön.
Nun stand eine Woche Urlaub mit Doris an. Da wir viel von Madeira sehen wollten, hatten wir uns gleich einen Mietwagen für diese Zeit gebucht. Und den haben wir kräftig genutzt.
Doris hat noch diverse Ersatzteile mitgebracht, so dass ich auch den Autopiloten wieder reparieren könnte.
Über der bergigen Vulkaninsel standen die dicken Wolken, während es im Küstenbereich oft windstill war und die sonnige Hitze drückte. Einen richtigen Badestrand haben wir vergebens gesucht, aber dafür haben wir im Nordwesten, in Porto Moniz, die Vulkanbadebecken besucht. Gerade die schroffe bergige Landschaft lädt zum Wandern ein. Die sogenannten Levadawanderungen sind auf Madeira das Typische. Offene künstlich angelegte Wasserrinnen stellten zumindest früher die Wasserversorgung in den Küstenbereichen sicher, an denen auch Instandsetzungs- und heute auch Wanderwege entlangführen. Aber auch richtige anspruchsvolle Gebirgswanderungen, einschließlich Gratwanderung mit Tunneldurchführungen, werden auf der Insel geboten.
Da gleichzeitig Freunde aus Kosel in Funchal waren, haben wir diese Exkursionen teilweise gemeinsam unternommen.
Am Dienstag, den 18.10. kam Hans Christian als Crewverstärkung eingeflogen, der bis St. Lucia an Bord bleiben wird.
Hans Christians Ankunft und Doris Abschied haben wir bei Riccardo im O Avo gewürdigt, einem absolut gewöhnungsbedürftigen Restaurant und Wirt, wo wir sehr oft und gerne eingekehrt waren.
Am Donnerstag, den 20.10., Doris Abreisetag, haben wir noch schnell den Mietwagen zur Versorgungsfahrt genutzt und schon einen großen Schwung an Verpflegung für die nächsten sieben Wochen besorgt. Anschließend flog Doris am Nachmittag wieder nach Hause. Am kommenden Morgen standen noch letzte Einkäufe und das polizeiliches Abmelden an, bevor es dann endlich wieder auf See ging.
Der Wetterbericht hatte Wind aus West mit 2-3 Bft. vorausgesagt, jedoch ist die Realität oft anders. Die Windrichtung stimmte, allerdings mit einer Stärke von 5 bis 6 Bft.. Bei einem Grundkurs von 170 versprach dies eine nicht ganz ruhige, aber dafür schnelle Reise. Samstag mäßigte sich der Wind auf 4 Bft. und ging beim Erreichen der Nordostspitze von Teneriffa bei Sonnenaufgang am Sonntagmorgen schlagartig auf 1 Bft. umlaufend herunter. Santa Cruz de Tenerife ist schon zum Greifen nahe, und wir haben eisern unter Segeln bis kurz vor dem Hafen durchgehalten.
Das Wetter – kühl und regnerisch – hatten wir uns hier ein wenig anders vorgestellt…
So haben wir erstmal einen kleinen Stadtrundgang unternommen und die Versorgungsmöglichkeiten erkundet. Wie geplant, liegen wir hier zusammen mit der SY Sturmschwalbe 53 von Jule und Jan Lürkens, die wir im Mai beim SCE in Eckernförde verabschiedet haben.
Ein richtiges stürmisches Wetter war angesagt, daher blieben wir fest im Hafen und hatten Zeit, alle kleine Arbeiten an Bord zu erledigen. Weiterhin stand das Ausrüsten für die nächsten 6 Wochen an, da auf den Kapverden nur Frischware nachgekauft werden soll. Berge von Verpflegung verschwand im Boot.
Auf Teneriffa haben wir auch diverse Ausflüge unternommen. Hier möchte ich besonders die Stadt La Laguna und den Nationalpark um den El Teide hervorheben. Die Auffahrt zur Spitze auf fast 3700m blieb uns leider auf Grund der Schnee- und Eislage versagt, aber wandern durch die großen, sehr unterschiedlichen Lavafelder war ebenfalls beeindruckend.
Heute nun, Samstag den 29.10., ist Heike angereist. Jetzt sind wir zu dritt, damit ist die Crew nun komplett und es wird Zeit, dass wir wieder zu neuen Zielen in See stechen. Die Kapverdischen Inseln rufen!